Asylstatistik 2017: Deutlicher Rückgang bei Asylanträgen

News von anwalt.org, veröffentlicht am 16. Januar 2018

Berlin. Die Asylstatistik 2017 wurde heute vorgestellt. Sie verzeichnet einen deutlichen Rückgang der Asylanträge: Im vergangenen Jahr sind demnach deutlich weniger Asylsuchende registriert worden als in den Vorjahren. Besondere Bedeutung kommt dieser Entwicklung auch im Kontext der Gespräche über eine Regierungsbildung zu.

Weniger Flüchtlinge laut Asylstatistik 2017

Asylstatistik 2017: Die Zahl der Asylsuchenden ist zurückgegangen.

Asylstatistik 2017: Die Zahl der Asylsuchenden ist zurückgegangen.

Die vom Bundesinnenministerium und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) vorgestellte Asylstatistik 2017 verzeichnet für das vergangene Jahr eine Zahl von 186.644 Asylsuchenden. Verglichen mit den Vorjahren stellt dies einen erheblichen Rückgang dar: So waren es im Jahr 2016 noch ca. 280.000 Menschen und 2015 890.000 Asylsuchende. Die Zahl der Abschiebungen sank dabei von rund 28.000 im letzten Jahr auf ca. 26.000.

Die meisten Asylsuchenden kamen auch 2017 aus Syrien. Weiterhin kommt eine große Zahl von Flüchtlingen zudem aus dem Irak, aus Afghanistan und aus Eritrea.

Das Asylrecht gründet sich in Deutschland auf die Genfer Flüchtlingskonvention und das Grundgesetz. In Art. 16a heißt es dort: „Politisch Verfolgte genießen Asylrecht.“

Es dient im Allgemeinen dem Schutz von Menschen, die in ihren Herkunftsländern Verfolgungen ausgesetzt sind. Je nach Art dieser Verfolgung (z. B. politisch, rassistisch) erhalten die Menschen hier einen anderen Flüchtlingsstatus.

Laut Asylstatistik 2017 wurde der Rückstau bei den Anträgen verringert.

Laut Asylstatistik 2017 wurde der Rückstau bei den Anträgen verringert.

Gleichzeitig wurde bei der Vorstellung der Asylstatistik 2017 mitgeteilt, dass das BAMF im vergangenen 603.428 Asylanträge entschieden habe, womit der Rückstau, der sich in den Vorjahren ergeben hatte, zu einem Großteil abgebaut werden konnte.

Nun liege die Zahl der offenen Entscheidungen nur noch bei 68.245 (Dezember 2016: 433.719).

Zur gesunkenen Zahl offener Entscheidungen sagte Bundesinnenminister de Maizière:

Das entspricht einem Bestand von Mitte 2013 und macht deutlich, dass die Rückstände damit praktisch abgebaut werden konnten.

Asylstatistik 2017 im aktuellen politischen Kontext

Die Vorstellung der Asylstatistik 2017 kommt zu einem Zeitpunkt, an dem sich eine erneute Regierungsbildung zwischen Union und SPD anbahnt. In den Sondierungen war auch speziell zur Zahl von Flüchtlingen eine Einigung erzielt worden: So solle es hier eine Obergrenze von 220.000 Menschen pro Jahr geben. Diese Zahl wird in der Asylstatistik 2017 unterschritten.

Bildnachweis: istockphotos.com/mjbs, fotolia.com/Steve Morvay

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