
FAQ: GdB bei Hepatitis
Dabei handelt es sich um eine Entzündung der Leber, die auf verschiedene Ursachen zurück gehen kann. Es gibt verschiedene Typen des auslösenden Virus, sodass es zu verschiedenen Hepatitisformen führt: Hepatitis A, B, C, D und E. Chronische Hepatitis bezeichnet, wenn die Krankheit länger als sechs Monate anhält. Mehr dazu lesen Sie hier nach.
Hepatitis an sich ist keine Behinderung, kann aber aufgrund der verschiedenen medizinischen Untersuchungsergebnisse und der Symptome des Erkrankten vom Amt als solche eingestuft werden. Beispielsweise kann eine chronische Hepatitis B eine Behinderung darstellen. Mehr zu dem Thema erfahren Sie hier.
Welcher GdB z. B. bei Hepatitis B besteht, entscheidet das zuständige Versorgungsamt oder Amt für Soziale Angelegenheiten im Einzelfall. Hepatitis kann von einem GdB von 0 bis sogar zu 100 führen, je nach Auswirkung. Genaueres hierzu finden Sie in einer GdB-Tabelle.
Inhalt
Wird ein Grad der Behinderung (GdB) bei Hepatitis festgestellt?

Durch einen Grad der Behinderung (GdB) kann die Einschränkung einer Person an der Teilnahme am Gesellschafts- und Arbeitsleben festgestellt werden. Das Amt für Soziale Angelegenheiten, das Versorgungsamt oder das Amt für Soziales und Versorgung orientiert sich an den versorgungsmedizinischen Grundsätzen, wenn Sie den GdB bestimmt. Es wird jede Behinderung und Krankheit berücksichtigt, unabhängig von ihrer Ursache. Doch ist ein Grad der Behinderung auch bei Hepatitis angezeigt? Und welcher Grad der Behinderung ist bei Autoimmunhepatitis üblich? Das erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Ist Hepatitis eine Behinderung?
Chronische Hepatitis bezeichnet alle chronischen Verlaufsformen von einer Leberentzündung (Hepatitis). Chronisch ist sie, wenn sie länger als sechs Monate andauert. Diese Erkrankungen können auftauchen aufgrund von einer Virusinfektion, als Nebenwirkung von Medikamenten, als Autoimmunerkrankung oder aufgrund einer unbekannten Ursache (kryptogene Hepatitis). Es existieren die Hepatitis-Formen Hepatitis A, B, C, D und E.
Wie viel Prozent der Bevölkerung haben Hepatitis? 0,3 % der Gesamtbevölkerung sind nach dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung mit Hepatitis B infiziert, ca. jeder Dritte sind sogar mit dem Hepatitis-B-Virus infiziert.
Mit einer Hepatitis-Erkrankung ist es möglich, dass Erkrankte im Gesellschaftsleben und in ihrem Arbeitsleben eingeschränkt sind. Ein Grad der Behinderung kann diese Einschränkung kennzeichnen und den Betroffenen damit besonderen Schutz und Rechte gewähren. Doch wie hoch ist der Behinderungsgrad bei einer Lebererkrankung? Das richtet sich bei einer chronischen Hepatitis nach der Entzündungsaktivität, bei den sonstigen Leberschäden nach der Funktionsbeeinträchtigung.
Chronische Hepatitis B: Welcher GdB (Grad der Behinderung) wird zugeteilt?

Welcher Behinderungsgrad gegeben wird, kann einerseits anhand der Symptome und andererseits anhand des histologischen Befundes (also der Laboruntersuchungen) bestimmt werden.
Die letztere Methode untersucht eine kleine Gewebeprobe aus der Leber auf den Entzündungswert und das Absterben von Leberzellen (sogenannte Nekro-inflammatorische Aktivität). Details zu dem entsprechenden Behinderungsgrad entnehmen Sie der folgenden Tabelle:
Einschränkungen, Symptome und Befunde | Grad der Behinderung (GdB) |
---|---|
- Fibrose der Leber (stark vermehrtes Bindegewebe in der Leber) ohne Komplikationen - Fettleber ohne Änderung des Stoffwechsels bestimmter Zellen, die sich zu Bindegewebe entwickeln können | 0-10 |
- der Mensch bleibt gesund (lediglich das Virus vermehrt sich) - bei dem Hepatitis-C-Virus muss hierfür eine Hepatitis durch eine Gewebeuntersuchung aus der Leber ausgeschlossen werden | 10 |
- keine entzündliche Aktivität, Entzündung und Absterben von Leberzellen ist gering - das Bindegewebe der Leber ist gering bis mäßig vermehrt | 20 |
- geringe entzündliche Aktivität und Symptome, Entzündung und Absterben von Leberzellen gering mit starker Vermehrung des Leberbindegewebes oder mäßige Entzündung und Absterben von Leberzellen und dabei geringe Vermehrung vom Leberbindegewebe - Leberzirrhose mit keinen oder kaum Symptomen, nicht voranschreitend | 30 |
- mäßige entzündliche Aktivität und Symptome - Entzündung und Absterben von Leberzellen mäßig mit mäßiger oder starker Vermehrung des Leberbindegewebes - wenig voranschreitende Leberzirrhose mit keinen oder kaum Symptomen | 40 |
- starke Entzündung und Absterben von Leberzellen mit geringer Vermehrung des Leberbindegewebes - stärker voranschreitende Leberzirrhose mit keinen oder kaum Symptomen | 50 |
- starke entzündliche Aktivität je nach Funktionsstörung und starke Symptome - starke Entzündung und Absterben von Leberzellen mit geringer, mäßiger oder starker Vermehrung des Leberbindegewebes | 50-70 |
- dekompensierte Leberzirrhose mit deutlichen Symptomen und z. B. Bluthochdruck in bestimmten Adern, Schädigung des Gehirns durch die Leberentzündung, Wasser im Bauch | 60-100 |
Der GdB wird bei Hepatitis C ebenfalls durch die Symptome und einer Gewebeuntersuchung festgestellt. Liegt keine Gewebeuntersuchung vor, kann der Laborwert ALAT-/GPT von Bedeutung sein. Auch eine autoimmune Hepatitis kann einen Behinderungsgrad begründen. Wie hoch dieser ist, hängt ebenfalls von allen zusammenkommenden Daten, wie den Symptomen und medizinischen Untersuchungsergebnissen ab.
Eine chronische Hepatitis B kann eine Schwerbehinderung nach sich ziehen. Diese liegt ab einem Grad der Behinderung (GdB) von 50 vor und kann beispielsweise bei sehr starken Symptomen festgestellt werden.