125ccm-Motorrad fahren – Leichtkrafträder für den Straßenverkehr

Als 125ccm-Motorrad gelten Leichtkrafträder mit einem Hubraum von höchstens 125 Kubikzentimeter.
Als 125ccm-Motorrad gelten Leichtkrafträder mit einem Hubraum von höchstens 125 Kubikzentimeter.

FAQ: 125er Motorrad

Was ist überhaupt eine 125er Maschine?

Als 125ccm-Motorrad gelten Leichtkrafträder, die einen Hubraum von höchstens 125 cm³ besitzen und deren Leistung höchstens 11 kW erreicht. Eine ausführliche Erläuterung finden Sie hier.

Ich möchte ein 125ccm-Motorrad fahren. Welchen Führerschein benötige ich?

Normalerweise ist für das Fahren von Leichtkrafträdern mindestens eine Fahrerlaubnis der Klasse A1 erforderlich. Um diesen zu erwerben, müssen Sie 16 Jahre alt sein. Wer bereits den Motorradführerschein A besitzt, darf damit auch ein Motorrad bis 125 ccm fahren.

Darf ich mit meinem PKW-Führerschein auch ein Motorrad mit 125 Kubik fahren?

Sie können Ihren Autoführerschein um die Schlüsselnummer 196 erweitern, um ein 125ccm-Motorrad fahren zu dürfen, wenn Sie mindestens 25 Jahre alt sind, bereits seit fünf Jahren Autofahren dürfen und eine Fahrschulung absolvieren. In diesem Abschnitt beschreiben wir die Bedingungen genauer oder Sie schauen sich das folgende Video dazu an.

Gibt es besondere Verkehrsregeln für das Fahren mit einem 125-Kubik-Motorrad?

Nein. Sie müssen sich an dieselben Regeln halten wie andere Motorrad- und PKW-Fahrer auch. Ausführliche Informationen finden Sie in unserem Ratgeber zum Motorrad-Bußgeldkatalog.

 

Video: Die Erweiterung B196 zu Ihrem Führerschein

Was bringt die Erweiterung B196 im Führerschein? Das erfahren Sie im Video!
Was bringt die Erweiterung B196 im Führerschein? Das erfahren Sie im Video!

Leichtkrafträder mit 125 ccm – eine kleine Begriffserklärung

So manches Leichtmotorrad mit 125 ccm sieht den größeren und schwereren Rennmaschinen verblüffend ähnlich.
So manches Leichtmotorrad mit 125 ccm sieht den größeren und schwereren Rennmaschinen verblüffend ähnlich.

Leichtkrafträder sind kleine Motorräder, die einen Hubraum von über 50 cm³, aber maximal 125 cm³ und eine Leistung von höchstens 11 kW (15 PS) aufweisen. Ein solches 125ccm-Motorrad kann mitunter recht flott unterwegs sein, auch wenn es nicht so leistungsstark ist wie ein „großes“ bzw. „richtiges“ Motorrad und nicht dieselbe Höchstgeschwindigkeit erreicht, wie ein Kraftrad mit größerem Hubraum.

Dennoch erfreut sich Leichtkraftrad gerade bei Jugendlichen besonderer Beliebtheit, weil sie einen 125er Führerschein schon im Alter von 16 Jahren machen können. Männliche Jugendliche favorisieren oft jene Motorräder, die optisch von den schweren Maschinen kaum zu unterscheiden sind.

Wer es eher gemütlich mag oder überwiegend im Stadtverkehr unterwegs ist, greift stattdessen zu einem Leichtkraftroller, Stadtflitzer oder einem 125ccm-Motorrad mit Elektroantrieb. Für Freunde des Cross-Sports gibt es passende Motocross-Bikes.

Die Größe des Hubraums ist entscheidend für die Motorleistung. Der Hubraum bezeichnet das Volumen des Zylinderteils, in dem sich der Kolben hin- und herbewegt. Bei Motoren mit mehreren Zylindern summieren sich die Volumen dieser Zylinderteile. Je mehr Bewegungsfreiheit der Kolben zwischen dem oberen und dem unteren Punkt hat, desto leistungsstärker das Fahrzeug.

125ccm-Motorrad: Welcher Führerschein ist erforderlich?

Wer ein Motorrad mit 125 ccm fahren möchte, benötigt dafür den Führerschein der Klasse A1. Mit dieser Fahrerlaubnis dürfen Sie folgende Kraftfahrzeuge fahren:

Krafträder, …

  • die einen Hubraum von höchstens 125 cm³ aufweisen,
  • deren Motorleistung 11 kW nicht übersteigt und
  • bei denen das Verhältnis zwischen Leistung und (Leer-)Gewicht bei maximal 0,1 kW/kg liegt.

Dreirädrige Kfz, …

  • deren Räder symmetrisch angeordnet sind,
  • mit einer Leistung von höchstens 15 kW und
  • deren Hubraum höchstens 50 ccm beträgt oder
  • die bauartbedingt eine Höchstgeschwindigkeit von maximal 45 km/h erreichen

Der A1-Führerschein für ein Motorrad mit 125 ccm sieht keine Höchstgeschwindigkeit vor. Die alte Geschwindigkeitsbeschränkung auf 80 km/h für 125ccm-Motorrad-Fahrer, die noch nicht 18 Jahre alt sind, wurde bei A1-Führerscheinen, die nach dem 19.1.2013 ausgestellt wurden, aufgehoben.

Tipp: Mit dem A1-Führerschein für 125 ccm dürfen Sie auch Roller fahren, die einen Hubraum von bis zu 50 ccm und eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h aufweisen. Denn die Fahrerlaubnis der Klasse AM ist in der Klasse A1 mit inbegriffen.

Kosten für den A1-Führerschein für ein 125-cm³-Motorrad

Für ein Motorrad mit 125 ccm ist der Führerschein der Klasse A1 erforderlich.
Für ein Motorrad mit 125 ccm ist der Führerschein der Klasse A1 erforderlich.

Sie können den 125ccm-Führerschein ab einem Alter von 16 Jahren erwerben. Das heißt, der Führerschein wird Ihnen erst mit Vollendung des sechzehnten Lebensjahres ausgehändigt. Sie dürfen jedoch schon sechs Monate vorher mit dem Fahrschulunterricht beginnen und die Theorieprüfung drei Monate vor Ihrem Geburtstag absolvieren.

Wenn Sie zum ersten Mal eine Fahrerlaubnis machen, um den 125ccm-Motorrad-Führerschein Kosten für folgende Positionen einkalkulieren:

  • Anmeldegebühr für die Fahrschule
  • Erste-Hilfe-Kurs
  • Sehtest
  • Unterrichtsmaterial für die Theorie
  • Gebühren für die theoretische Prüfung
  • Gebühren für die Übungs- und Sonderfahrten
  • Anmeldegebühr für die praktische Prüfung
  • Ausstellung des Führerscheins
  • Schutzkleidung (sofern diese nicht von der Fahrschule gestellt wird)

Ähnlich wie bei der Fahrerlaubnis für das Auto gilt auch beim 125er Führerschein, dass die Kosten stark von den Fähigkeiten und dem persönlichen Lernerfolg des Fahrschülers abhängen. Wer schneller lernt und das Motorrad schneller beherrscht, benötigt weniger Stunden und spart demnach auch Geld. Eine genaue Kostenaussage ist deshalb kaum möglich. Rechnen Sie grob mit 1.300 bis 1.600 Euro.

Fahrschulunterricht – Inhalt der Praxisstunden auf dem 125ccm-Motorrad

Für den Führerschein für ein 125ccm-Motorrad müssen Sie Kosten im vierstelligen Bereich einplanen.
Für den Führerschein für ein 125ccm-Motorrad müssen Sie Kosten im vierstelligen Bereich einplanen.

Im Schnitt muss ein Fahrschüler zwischen 20 und 30 Praxisstunden auf dem 125ccm-Motorrad einkalkulieren. Zuerst beginnt der praktische Unterricht mit den Übungsstunden, bei denen sich der künftige Biker mit den Funktionen und Eigenschaften des Leichtkraftrads vertraut macht und folgende Dinge lernt:

  • Beschleunigen und bremsen
  • Ausweichmanöver
  • Fahren im Kreis und Slalomfahren 
  • Anfahren an einer Steigung 

Anschließend folgen die Pflichtstunden. Zu ihnen gehören insbesondere die Überland-, Autobahn- und Nachtfahrten. Danach kann sich der Fahrschüler auf Prüfungsfahrten auf die praktische Fahrprüfung mit dem 125ccm-Motorrad vorbereiten und an bestehende Schwächen ausbügeln.

Seit dem 1.1.2021 absolvieren Prüflinge eine „optimierte praktische Fahrerlaubnisprüfung“, die darauf abzielt, die Unfallgefahr für Fahranfänger zu reduzieren. Deshalb beinhaltet auch die 125ccm-Motorrad-Prüfung unter anderem ein Feedbackgespräch, in welchem dem Schüler seine Stärken und Schwächen erläutert werden – unabhängig davon, ob er bestanden hat oder durchgefallen ist.

Allerdings bringt die neue Prüfungsordnung auch steigende Kosten für den 125-cm³-Motorrad-Führerschein mit sich – für A1 von 89,44 Euro auf 116,93 Euro.

Tipp: Vergleichen Sie mehrere Fahrschulen miteinander, bevor Sie bei einer Schule mit dem Unterricht für ein Motorrad mit 125er Hubraum beginnen. Vergleichen Sie die Kosten insbesondere für die Fahrstunden und verschaffen Sie sich einen persönlichen Eindruck. Nutzen Sie die Gelegenheit, um die Fahrlehrer kennenzulernen und etwas über die Fahrzeuge der Schule zu erfahren. Erkundigen Sie sich unbedingt, ob die Fahrschule die erforderliche Schutzkleidung stellt oder ob Sie diese selbst mitbringen müssen. Im letzten Fall müssen Sie die Kosten für die 125ccm-Motorrad-Schutzkleidung ebenfalls mit einrechnen, denn ohne diese Kleidung dürfen Sie nicht fahren.

125ccm-Motorrad mit dem Autoführerschein fahren – Schlüsselnummer B196

125er Motorrad: Die Versicherung ist meist günstiger als die für schwere Maschinen.
125er Motorrad: Die Versicherung ist meist günstiger als die für schwere Maschinen.

Autofahrer, die bereits über einige Erfahrung verfügen, können schneller und kostengünstiger die Erlaubnis erlangen, auf ein 125ccm-Motorrad zu steigen. Hierfür erweitern sie ihren PKW-Führerschein der Klasse B um die Schlüsselzahl 196.

Das ist unter folgenden Bedingungen möglich:

  • Der Autofahrer besitzt seine Fahrerlaubnis Klasse B seit mindestens fünf Jahren.
  • Er ist mindestens 25 Jahre alt.
  • Er nimmt an einer Fahrerschulung teil, die mindestens vier Theorie- und fünf Praxiseinheiten á 90 Minuten beinhaltet.

Es ist weder eine theoretische noch eine praktische Prüfung erforderlich. Allerdings dürfen Sie nur innerhalb von Deutschland ein 125ccm-Motorrad mit dem Autoführerschein fahren. Im Ausland benötigen Sie hingegen einen entsprechenden A1-Führerschein, weil die Schüsselnummer B196 dort nicht anerkannt wird. 

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Über den Autor

Franziska
Franziska L.

Franziska hat nach ihrer juristischen Ausbildung in verschiedenen Branchen gearbeitet. Seit 2017 ist sie Teil der anwalt.org-Redaktion. Durch ihre fachliche Ausrichtung liegen ihr Texte zu unterschiedlichsten rechtlichen Fragestellung im Verkehrsrecht, Umweltrecht, Strafrecht und vielem mehr.

Bildnachweise

1 Gedanke zu „125ccm-Motorrad fahren – Leichtkrafträder für den Straßenverkehr

  1. Rüdiger G.

    Guten Tag normalerweise muss man gegen die 125ccm Regel ein Einspruch einlegen. Das Datum 1980 ist willkürlich geregelt worden . Für ein E-Roller brauch ich keine Fahrerlaubnis.
    Suche auf diesen Weg einen Anwalt um diese Regelung auszuhebeln .

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