Vorstellungsgespräch: Tipps zur Vorbereitung und zum Ablauf

Von Jennifer A.

Letzte Aktualisierung am: 24. März 2024

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Auf die Einladung zum Vorstellungsgespräch sollte eine intensive Vorbereitung auf den großen Tag folgen.
Auf die Einladung zum Vorstellungsgespräch sollte eine intensive Vorbereitung auf den großen Tag folgen.

Allein die schriftliche Bewerbung ist mit einem nicht zu verachtenden Arbeitsaufwand verbunden: Das Bewerbungsschreiben zu verfassen, den Lebenslauf zu gestalten, die richtigen Dokumente herauszusuchen – all das verlangt viel Sorgfalt und Kreativität. Wenn Sie den Personaler damit beeindrucken können, dann wartet bald auf Sie die Einladung zum Vorstellungsgespräch.

Bei dieser Station im Bewerbungsverfahren fängt es bei vielen an, im Bauch zu kribbeln. In den meisten Fällen stellt dies das erste persönliche Kennenlernen zwischen beiden Parteien dar, wenn dies nicht bspw. schon auf einer Messe oder durch ein Assessment-Center geschah.

Wie viel Mühe auch in die eingereichten Unterlagen gesteckt wurde, das persönliche Kennenlernen ist auf einer ganz anderen Ebene entscheidend für den ersten Eindruck.

Hier kommt es darauf an, ob es zwischen Ihnen und dem eventuellen Bald-Arbeitgeber in direkter Konfrontation passt. Dafür wollen wir im Folgenden einige Ratschläge zur Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch geben.

FAQ: Vorstellungsgespräch

Wie kann ich mich auf das Vorstellungsgespräch vorbereiten?

Sind Sie zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen, sollten Sie sich vorab ausführlich über das Unternehmen informieren.

Welche Fragen werden in einem Bewerbungsgespräch üblicherweise gestellt?

Hier erhalten Sie einen Überblick typischer Fragen, die bei einem Bewerbungsgespräch gestellt werden können.

Wie läuft das Vorstellungsgespräch ab?

Wie der Ablauf von einem Bewerbungsgespräch aussehen kann, können Sie hier nachlesen.

Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch: Tipps zum Auftreten und zu möglichen Fragen

Klären Sie frühzeitig, ob Sie für das Bewerbungsgespräch die passende Kleidung besitzen.
Klären Sie frühzeitig, ob Sie für das Bewerbungsgespräch die passende Kleidung besitzen.

Beim Bewerbungsgespräch ist die Vorbereitung das A und O.

Auf keinen Fall sollten Sie der Situation mit einer Laissez-faire-Einstellung begegnen. Ihr Gesprächspartner wird das bemerken und womöglich als Faulheit verbuchen.

Für den großen Tag sollten Sie mindestens die folgenden Dinge vorbereiten:

  • Informationen zum Unternehmen: Nicht nur gibt solches Wissen Ihnen Sicherheit, es kann Ihnen auch Extra-Punkte einbringen, wenn Sie es in das Gespräch einfließen lassen oder die Frage danach direkt beantworten können.
  • Für das Vorstellungsgespräch angemessene Kleidung raussuchen: Flecken und Falten sind tabu, genauso wie Flicken-Jeans und Fussel-Pullover. Orientieren Sie sich für die Wahl Ihres Outfits an den Standards der Branche, bei der Sie tätig sein wollen. Ein gepflegtes Auftreten (bspw. saubere Fingernägel) prägen ebenfalls das Erscheinungsbild
  • Organisatorische Dinge klären: An- und Rückfahrt sowie eine eventuelle Übernachtung sollten Sie im Vorfeld organisieren. Achten Sie auf Zeitpuffer, sodass Sie stressfrei und pünktlich zu dem Vorstellungsgespräch erscheinen.
    Einige Unternehmen erstatten dem Bewerber solche Kosten – Sie können dies in der Personalabteilung erfragen.
  • Selbstpräsentation für das Vorstellungsgespräch üben: Hier können Sie sich noch einmal darüber klar werden, wieso Sie sich für die Firma bewerben und welche besonderen Erfahrungen und Fähigkeiten Sie mitbringen. Sie sollten dies unbedingt in klare Worte fassen können, denn eine Frage danach ist so gut wie sicher.

Typische Fragen im Bewerbungsgespräch und Tipps zu den Antworten

Jedes Vorstellungsgespräch enthält Fragen, die auf die Branche, den Job selbst und auch auf den Bewerber zugeschnitten sind. Es gibt aber typische Fragen, die Personaler sehr häufig stellen. Tipps für im Vorstellungsgespräch beliebte Fragen erhalten Sie im Folgenden. Dabei gilt: Bleiben Sie immer ehrlich, achten Sie auch auf Ihre Körpersprache und behalten Sie im Kopf, dass nicht nur Sie sich vorstellen, sondern auch das Unternehmen.

Auch wichtig: Bleiben Sie authentisch! Sie sind kein Roboter, der mechanisch auf alle Fragen des Gegenüber die richtigen Antworten geben muss – vielmehr müssen Sie Ihre eigenen Antworten geben. Wenn diese dem Unternehmen nicht zusagen – nun, dann ist dies einfach noch nicht das richtige Unternehmen bzw. der richtige Job für Sie!

Erzählen Sie etwas über sich!

Selbstpräsentation: Wenn Sie diese vor dem Vorstellungsgespräch üben, können Sie den Personaler gut überzeugen.
Selbstpräsentation: Wenn Sie diese vor dem Vorstellungsgespräch üben, können Sie den Personaler gut überzeugen.

Dies ist ein typischer Eröffnungssatz bei einem Vorstellungsgespräch, bei dem Sie die Möglichkeit haben, sich selbst vorzustellen. Hier macht sich Ihre geübte Selbstpräsentation bezahlt. Sie können sich dabei an Ihrem Lebenslauf entlanghangeln, sollten diesen aber nicht herunterbeten. Vielmehr sollten Sie auf prägende berufliche Stationen Ihrer Karriere näher eingehen und am Ende dazu überleiten, wieso diese zu genau diesem Unternehmen passt.

Wieso sind Sie der perfekte Kandidat?

Hier geht es beim Bewerbungsgespräch vor allem darum, Ihre fachlichen Kenntnisse in den Vordergrund zu stellen: Welche Kenntnisse bringen Sie mit? Mit welchen Verfahren (Programmen, Tools … ) haben Sie bereits in vorangegangenen Jobs gearbeitet?

Aber auch Ihre besondere Motivation können Sie an dieser Stelle im Vorstellungsgespräch hervorheben: Warum haben Sie sich für diese Stelle beworben? Haben Sie eine Verbindung zu der Firma bzw. zu den Produkten? Welche Ziele verfolgen Sie bei dieser Anstellung?

Wo möchten Sie in zehn Jahren sein?

Sie sollten sich vor dem Vorstellungsgespräch über Ihre Karriereziele im Klaren sein: Streben Sie eine Führungsposition an? Arbeiten Sie eher auf eine Fachkarriere hin? Daher sollten Sie darauf achten, zuversichtlich, fokussiert und unternehmensorientiert zu antworten.

Was sind Ihre Stärken und Schwächen?

Nach Stärken und Schwächen wird im Vorstellungsgespräch gern gefragt - seien Sie also vorbereitet!
Nach Stärken und Schwächen wird im Vorstellungsgespräch gern gefragt – seien Sie also vorbereitet!

Die beliebte Frage im Bewerbungsgespräch zu den Schwächen und Stärken jagt so manchem Bewerber einen Schauer über den Rücken. Behalten Sie im Kopf: Niemand ist perfekt. Ein oder zwei Schwächen zu nennen ist völlig in Ordnung. Sie sollten aber keine Schwächen nennen müssen, die Ihre Eignung für die Stelle zu sehr beeinträchtigen.

Ähnlich können Sie im Vorstellungsgespräch bei den Stärken vorgehen: Sie sollten auf die angestrebte Position zugeschnitten sein. Machen Sie eine Liste der gängigen Soft Skills und überlegen Sie, welche am besten passen oder fragen Sie Freunde und Familie, durch welche Eigenschaften Sie hervorstechen.

Der Ablauf: Wie ein Vorstellungsgespräch als Beispiel aussehen kann

Es gibt beim Vorstellungsgespräch einen typischen Ablauf, der so häufig auch in der Praxis stattfindet. Tipps für das Bewerbungsgespräch bzgl. seines Ablaufs sind im Folgenden aufgelistet:

  1. Ankunft und Smalltalk: Wenn der Personaler Sie beim Treffpunkt abholt, gibt es zunächst einige unverfängliche Fragen zu Ihrer Anreise o. Ä. – hier soll vor allem die Stimmung gelockert werden.
  2. Vorstellungsrunde: Zu Beginn des Gesprächs wird Ihr Gegenüber sich und das Unternehmen vorstellen. Vielleicht wird er auch fragen, was Sie bereits darüber wissen. Oft folgen auch detailliertere Ausführungen zur Stelle. In der Regel werden auch Sie aufgefordert, sich vorzustellen.
  3. Das große Fragen beginnt: Nun wird Ihnen auf den Zahn gefühlt. Es werden Ihnen genaue Fragen zu Ihren Qualifikationen, zu den bisherigen Jobs und zu Ihrer Bewerbung gestellt. Auch können Stress- und Fangfragen aufkommen – keine Panik. Wichtig ist, dass Sie einen kühlen Kopf behalten. Im Übrigen: Es gibt zahlreiche Fragen, bei denen das Arbeitsrecht Ihnen gestattet zu lügen, da dies den potentiellen Arbeitgeber nichts angeht (z. B. Fragen nach Kinderwunsch, Rauchverhalten, Privatleben).
  4. Ihre eigenen Fragen: Auch auf diesen Punkt im Vorstellungsgespräch sollten Sie sich vorbereiten. Haben Sie noch Fragen zu dem Arbeitsablauf, zu künftigen Kollegen, oder gar zum Gehalt? Vor allem Letzteres sollte mit viel Feingefühl und Höflichkeit angesprochen werden.
  5. Der weitere Ablauf: Zum Abschluss klären Sie, wie das Bewerbungsverfahren nach dem Vorstellungsgespräch weitergeht: Gibt es eine zweite Gesprächsrunde? Ist ein Probearbeiten angesetzt? Wann wird die Entscheidung gefällt?
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Vorstellungsgespräch: Tipps zur Vorbereitung und zum Ablauf
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Über den Autor

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Jennifer A.

Jennifer studierte Rechtswissenschaften an der Universität Bayreuth. Seit 2018 ist sie fester Bestandteil des Redaktionsteams von anwalt.org. Sie nutzt ihr breites Wissen über das deutsche Rechtssystem seither für die Erstellung gut verständlicher Texte in Bereichen wie dem Asylrecht, Steuerrecht und Verbraucherrecht.

Bildnachweise

Ein Gedanke zu „Vorstellungsgespräch: Tipps zur Vorbereitung und zum Ablauf

  1. Fabian G.

    Vielen Dank für den informativen und nützlichen Beitrag. Ich habe bei einer Anwaltskanzlei zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen und suche nun Tipps und Trick zur Vorbereitung. Ihr Punkt an Informationen zum Unternehmen werde ich mich gut erinnern. Ich hoffe, werde ich für das Gespräch gut vorbereitet.

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