Präsidentschaftswahl in den USA: Ablauf, Wahlmänner und Vorwahlen

Von Sarah K.

Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Wie läuft in den USA die Präsidentenwahl ab? Unser Ratgeber verschafft Ihnen einen Überblick.
Wie läuft in den USA die Präsidentenwahl ab? Unser Ratgeber verschafft Ihnen einen Überblick.

FAQ: Präsidentschaftswahl in den USA

US-Präsidentschaftswahl: Welcher Ablauf ist vorgesehen?

Bevor die Präsidentschaftswahlen in den USA stattfinden können, müssen gemäß Wahlrecht durch Vorwahlen die Kandidaten der jeweiligen Parteien ermittelt werden. Danach folgt ein teils erbitterter Wahlkampf, bis der Präsident der Vereinigten Staaten schließlich feststeht.

Wie funktioniert die Präsidentenwahl in den USA?

Die eigentliche Präsidentschaftswahl in den USA wird nicht vom Volk, sondern durch das Electoral College durchgeführt. Insgesamt gibt es 538 Wahlleute. Um die Wahl zu gewinnen, muss ein Kandidat mindestens 270 Stimmen haben.

Wer kann sich bei den Präsidentschaftswahlen in den USA wählen lassen?

Hier können Sie nachlesen, welche Voraussetzungen ein Amerikaner erfüllen muss, damit sich dieser als Präsident wählen lassen kann.

Erfahren Sie näheres zu den US-Vorwahlen in unserem Ratgeber „Vorwahlen in den USA: Wie laufen diese ab?

Auf den Spuren von Washington, Kennedy und Obama

Präsidentschaftswahl in den USA: Obama war der 44. Präsident in der Geschichte des Landes.
Präsidentschaftswahl in den USA: Obama war der 44. Präsident in der Geschichte des Landes.

Der Präsident der USA gilt als einer der mächtigsten Menschen auf der ganzen Welt. Daher ziehen die Wahlen auch international eine große Aufmerksamkeit auf sich. Sollte bei den anstehenden Wahl Ende 2020 Joe Biden gegen Donald Trump gewinnen, wäre er der 46. Präsident.

Der Demokrat ist zwar in Umfragewerten vorne, doch letztendlich kommt es nicht auf die Popularität beim Volk an. Die Präsidentschaftswahl in den USA wird durch Wahlleute entschieden. Doch was genau bedeutet das eigentlich?

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit jemand bei den Präsidentschaftswahlen in den USA antreten darf? Was sind die sogenannten swing states? Diesen Fragen geht der nachfolgende Ratgeber auf den Grund und informiert Sie umfassend.

Ablauf der Präsidentenwahl in den USA

Die Präsidentschaftswahl in den USA ist ein langwieriger Prozess, welcher sich meist durch das ganze Wahljahr zieht. Zu Beginn des Jahres stehen die sogenannten Vorwahlen an. Die Demokraten und Republikaner wählen ihren Kandidaten.

Diese Präsidentschaftskandidaten werden nicht vom Volk direkt gewählt. Die Menschen wählen Delegierte, welche wiederum den Kandidaten wählen. Die Wahltermine fallen in den einzelnen Bundesstaaten auf unterschiedliche Termine, am sogenannten Super Tuesday werden die meisten Stimmen abgegeben.

Im Anschluss an die Vorwahlen beginnt der Wahlkampf in den USA. Die Kandidaten versuchen vor allem in den Swing States, durch Auftritte und verstärkte Wahlwerbung auf sich aufmerksam zu machen. Warum diese Staaten so wichtig sind, erläutern wir im weiteren Verlauf des Ratgebers.

Im November steht dann die Präsidentschaftswahl in den USA durch das Volk an. Allerdings wählen sie dabei nicht direkt den Präsidenten, sondern geben ihre Stimme für Wahlmänner ab. Diese entscheiden letztendlich darüber, wer das Amt in Zukunft bekleiden wird.

Im Dezember geben die Wahlmänner dann ihre Stimmen ab. Diese werden vom Kongress ausgewertet. Zum Ende des Jahres steht endgültig fest, wer in den USA die Präsidentenwahl gewonnen hat.

Gut zu wissen: Am 20. Januar findet traditionell die Amtseinführung des neuen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika statt. Der alte Amtsinhaber muss dann seinen Platz im Weißen Haus räumen.

Wer kann bei der US-Präsidentschaftswahl wählen?

Wer die Präsidentschaftswahlen in den USA gewinnt, zieht ins Weiße Haus ein.
Wer die Präsidentschaftswahlen in den USA gewinnt, zieht ins Weiße Haus ein.

Ein Problem, welches sich bei den Präsidentschaftswahlen in den USA immer wieder herausstellt, ist die geringe Wahlbeteiligung (im Schnitt etwas über 50 Prozent). Diese ist allerdings auch dem Wahlsystem geschuldet. Zunächst wollen wir einen Blick darauf werfen, welche Voraussetzungen amerikanische Bürger erfüllen müssen, damit sie wahlberechtigt sind:

Sie müssen mindestens 18 Jahre alt sein und in einem der US-Bundesstaaten oder in der Hauptstadt Washington leben.

Ausgenommen sind Bewohnerinnen und Bewohner von Außengebieten wie etwa Puerto Rico, Guam oder den Amerikanischen Jungferninseln. Auch Häftlinge, denen die Bürgerrechte aberkannt wurden, dürfen nicht an der Wahl teilnehmen.

Da es in den Vereinigten Staaten keine Meldeämter gibt, müssen sich die Bürger aktiv zur Teilnahme an der Wahl anmelden. Zudem hat jeder Bundesstatt sein eigenes Wahlrecht, was zu einem recht unterschiedlichen Ablauf führt.

In Oregon wird beispielsweise eine Briefwahl genutzt. Dies ist auch eine Option für viele Amerikaner, die am Tag der eigentlichen Wahl (dieser fällt immer auf einen Dienstag) arbeiten müssen. Sie können in einigen Bundesstaaten ihre Stimme schon früher über das sogenannte Early Voting („Frühes Wählen“) abgeben.

Die Bedeutung von Swing States und dem Electoral College

Wie bereits erwähnt, erfolgt die eigentliche Präsidentschaftswahl in den USA nicht durch das Volk, sondern durch Wahlmänner. Dieses Gremium wird als Electoral College bezeichnet. Die Wahl des Präsidenten durch das Electoral College erfolgt 41 Tage nach dem eigentlichen Wahltag in einer geheimen Abstimmung.

Hat ein Präsidentschaftsanwärter 270 Stimmen der Wahlmänner, gilt die Wahl als gewonnen. Wie viele Wahlmänner ein Bundesstatt hat, hängt von der jeweiligen Größe bzw. Bevölkerungsstärke ab. So kommt es zu einer sehr unterschiedlichen Gewichtung.

So verfügt Kalifornien beispielsweise über 55 Wahlmänner, während es in Delaware nur drei sind. Die Stimmvergabe erfolgt nach dem Winner-Takes-It-All-Prinzip. Das bedeutet, dass ein Kandidat die gesamten Wahlmänner bekommt, auch wenn er bei der internen Abstimmung nur eine knappe Mehrheit erzielen konnte.

In diesem Zusammenhang sind bei der Präsidentschaftswahl in den USA die sogenannten Swing States von großer Bedeutung. Es handelt sich dabei um Staaten, in denen weder die Republikaner noch die Demokraten eine signifikante Mehrheit haben.

Während die Stimmen aus Kalifornien traditionell an die Demokraten gehen und in Texas der Präsidentschaftskandidat der Republikaner gewinnt, lässt sich der Wahlausgang in Florida beispielsweise schwer voraussagen.

Daher sind es meist die Swing States, die bei der Präsidentschaftswahl in den USA den Ausschlag geben. Deshalb wird in diesen Gebieten auch verstärkt Wahlkampf betrieben. Zu den traditionellen Swing States gehören zum Beispiel Florida, Wisconsin und Pennsylvania.

Wichtig: Durch das System der Wahlmänner ist es möglich, dass ein Präsident gewählt wird, obwohl dieser weniger Stimmen vom Volk erhalten hat. Zuletzt war dies der Fall, als Donald Trump im Jahr 2016 gegen Hillary Clinton gewann.

Wer kann zur Präsidentenwahl in den USA antreten? 

US-Präsidentschaftswahl: Der Wahlkampf kostet viel Geld.
US-Präsidentschaftswahl: Der Wahlkampf kostet viel Geld.

Doch welche Voraussetzungen muss ein Kandidat eigentlich erfüllen, damit dieser bei der Präsidentschaftswahl in den USA überhaupt antreten darf? Im Wesentlichen gibt es drei Kriterien, die erfüllt werden müssen:

  • Es muss sich um einen gebürtigen Amerikaner handeln.
  • Die Person muss bei Amtsantritt mindestens 35 Jahre alt sein.
  • Der Kandidat muss seit 14 Jahren ohne Unterbrechung in den USA leben.

Es ist also keine Voraussetzung, dass der Kandidat vorab ein politisches oder militärisches Amt bekleidet haben muss. So war es möglich, dass Donald Trump, der eigentlich ein Unternehmer ist, zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten wurde.

Quellen und weiterführende Links

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Präsidentschaftswahl in den USA: Ablauf, Wahlmänner und Vorwahlen
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Über den Autor

Sarah
Sarah K.

Sarah studierte Journalismus an der DEKRA-Hochschule für Medien in Berlin und unterstützt das Ratgeberportal anwalt.org nun bereits seit 2016 bei der Contenterstellung zu den unterschiedlichsten Rechtsgebieten. Ihr besonderes Interesse gilt dabei dem Presse-, Sport- und Sozialrecht. Außerdem ist sie für den Newsbereich verantwortlich.

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