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FAQ: Gründe für eine Einbürgerung
Es gibt zahlreiche Gründe, die für eine deutsche Staatsangehörigkeit sprechen. So kann eine Einbürgerung zum Beispiel notwendig sein, um in Deutschland wählen zu dürfen und politisch mitentscheiden zu können.
Manche Bundesländer geben den Bewerbern im Antrag auf Einbürgerung die Möglichkeit, Gründe für die Einbürgerung anzugeben. Ein Muster oder vorgegebene Formulierungen sollten Sie für eine solche Erklärung allerdings nicht verwenden, sondern lieber authentisch Ihre Beweggründe angeben.
Zum Abschluss des Einbürgerungsverfahrens und der Aushändigung der Einbürgerungsurkunde müssen die Bewerber ein Bekenntnis zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung in Deutschland abgeben. Dieses lautet: „Ich bekenne feierlich, dass ich das Grundgesetz und die Gesetze der Bundesrepublik Deutschland achten und alles unterlassen werde, was ihr schaden könnte.“
Warum den Schritt der Einbürgerung wagen?
Entscheiden sich Menschen mit einer anderen Staatsangehörigkeit für die Einbürgerung in Deutschland, ist dies ein großer Schritt. Denn dadurch erhalten diese alle Rechte und Pflichten eines deutschen Staatsbürgers und werden zu gleichberechtigten Bürgern der Bundesrepublik. Doch was bedeutet dies nun konkret? Welche Gründe sprechen für eine Einbürgerung?
Die politische Teilhabe ist in Deutschland in vielen Punkten an die deutsche Staatsangehörigkeit geknüpft. Ausländer erhalten erst durch die Einbürgerung das aktive und passive Wahlrecht und dürfen somit selbst bei Wahlen ihre Stimme abgeben und sich selbst zu einer Wahl aufstellen lassen.
Wichtige Gründe für die Einbürgerung sind auch Erleichterungen bei Reisen. Denn der deutsche Reisepass gilt international als besonders stark, weshalb Visa einfacher erlangt werden können bzw. teilweise gar nicht erforderlich sind. Durch die Einbürgerung in Deutschland werden die Bewerber automatisch auch zu EU-Bürgern, was innerhalb der EU eine freie Ein- und Ausreise ermöglicht.
Deutsche Staatsbürger genießen zudem eine im Grundgesetz zugesicherte Berufsfreiheit. Die Einbürgerung ermöglicht somit den Zugang zu allen Berufen. Dies schließt unter anderem auch die Tätigkeit als Beamter ein.
Auch die Erleichterungen im Alltag können Gründe für eine Einbürgerung sein. Denn durch die Erlangung der deutschen Staatsangehörigkeit wird kein Aufenthaltstitel mehr benötigt und Termine bei der Ausländerbehörde entfallen.
Die Begründung für eine Einbürgerung kann zum Beispiel aber auch ganz individuell sein. So fühlen sich Menschen, die bereits einige Zeit in Deutschland gelebt haben, unter Umständen mit dem Staat verbunden oder Geflüchtete suchen eine neue Heimat oder wollen für die erhaltene Unterstützung etwas an die Gemeinschaft zurückgeben.
Unter Umständen können Sie im Antrag für die Einbürgerung über Gründe schreiben, die Sie zu diesem Schritt bewegt haben. Aber nicht in allen Bundesländern verlangen bzw. ermöglichen die Vordrucke eine solche schriftliche Begründung. Alternativ dazu erhalten Sie mitunter die Möglichkeit, sich mündlich zu äußern.
Was sind mögliche Gründe gegen eine Einbürgerung?
Die Entscheidung für eine Einbürgerung ist für viele Menschen ein großer Schritt, denn nicht selten bedeutet dieser auch eine teilweise Lossagung vom Herkunftsland. Denn es gibt nicht nur Gründe die für eine Einbürgerung sprechen. Daher ist es durchaus sinnvoll, im Vorfeld die Vor- und Nachteile gründlich abzuwägen.
So kann die Einbürgerung mitunter zu dem Verlust der ausländischen Staatsangehörigkeit führen, da nicht alle Länder eine doppelte Staatsangehörigkeit erlauben. Dadurch ist es dann nicht mehr möglich, im Heimatland an Wahlen teilzunehmen oder sonstige staatsbürgerliche Rechte wahrzunehmen.
Wer häufig in die Heimat reist, muss bei Ein- und Ausreise unter Umständen auch mit Nachteilen rechnen. So müssen ggf. im Vorfeld Visa beantragt werden und die Einreiseformalien am Flughafen dauern mit ausländischem Reisepass mitunter deutlich länger. Bei längeren Aufenthalten kann zudem eine Aufenthaltsgenehmigung verlangt werden.
Ob die Gründe für oder gegen eine Einbürgerung schwerer wiegen, hängt nicht selten auch davon ab, wo künftig der eigene Lebensmittelpunkt liegt und welche Staatsangehörigkeit im Alltag mehr Erleichterung bringt. Ist eine doppelte Staatsbürgerschaft möglich, entfallen die meisten Kritikpunkte.