Fake News erkennen: 6 Tipps zur Entlarvung der Falschmeldungen

Fake News erkennen: 6 Tipps zur Entlarvung der Falschmeldungen
Fake News erkennen: Tipps und Beispiele für die Aufdeckung von Fehlinformationen

FAQ: Fake News erkennen

Warum ist es wichtig, Fake News als solche zu erkennen?

Durch Fake News soll die öffentliche Meinung beeinflusst werden. Erkennen Mediennutzer diese falschen Meldungen, können sie ggf. eine weitere Verbreitung verhindern.

Woran erkenne ich Fake News?

Wie Sie bei der Überprüfung von Meldungen Schritt für Schritt vorgehen, erfahren Sie hier.

Was kann ich tun, wenn ich Fake News entdecke?

In der Regel haben Sie die Möglichkeit, Fake News in den sozialen Medien zu melden. Die Betreiber können die Beiträge dann löschen oder verbergen.

Weiterführende Ratgeber rund um Fake News und Falschmeldungen

Fake News auf der Spur

Fake News zu erkennen ist meist nicht schwer, wenn man weiß, worauf zu achten ist.
Fake News zu erkennen ist meist nicht schwer, wenn man weiß, worauf zu achten ist.

Gezielte Falschmeldungen werden Anfang 2017 von vielen als Haupthindernis freier Wahlen betrachtet.

In diesem Zusammenhang bekommt die Verantwortung der Mediennutzer eine immer wichtigere Rolle: Nachrichten-Konsumenten sollen in der Lage sein, Fake News selbst zu erkennen und ihnen dementsprechend keinen Glauben schenken.

Doch mit welchen Methoden können Sie Fake News erkennen? Welche Aspekte sind dabei besonders wichtig? Folgender Ratgeber erklärt, wie Sie einen Fake-News-Check schnell und einfach selbst durchführen können und wie Sie mit entdeckten Fake News umgehen.

Wie erkenne ich Fake News im Internet? Einfach erklärt in 6 Schritten

Schritt 1: Überschrift checken

Reißerische Überschriften sind ein Merkmal von Fake News. Zunächst empfiehlt es sich, keinesfalls nur die Überschrift, sondern den dazugehörigen Text zu lesen. Widersprechen sich Überschrift und Artikelinhalt drastisch, kann dies dafür sprechen, dass es sich um eine gezielte Falschmeldung handelt.

Viele Medienkonsumenten beschränken sich nämlich darauf, die ins Auge springenden Titelzeilen zu lesen.

Eine reißerische Überschrift allein reicht nicht aus, um Fake News auszumachen bzw. diese als solche zu erkennen. Immerhin nutzen auch gestandene Medien diese Taktik, um Leser zu gewinnen.

Schritt 2: Absender/Verfasser unter die Lupe nehmen

Auf Social-Media-Plattformen verbreiten sich viele Fake News. Ein Check der Meldungen ist ratsam.
Auf Social-Media-Plattformen verbreiten sich viele Fake News. Ein Check der Meldungen ist ratsam.

Insbesondere in sozialen Netzwerken verbreiten sich Fake News schnell. Vermeintliche Zeitungsartikel werden auf Facebook, Twitter und Co. geteilt und erreichen so schnell tausende Nutzer.

Doch wer teilt den fragwürdigen Inhalt eigentlich? Das Profil kann einen weiteren Aufschluss darüber geben, ob Fake News verbreitet werden.

Wurde der Account erst vor kurzer Zeit erstellt und besitzt dieser wenige Kontakte, kann es sich um einen Bot-Account handeln.

Bots sind Programme, welche automatisierte Posts erstellen bzw. auf Beiträge anderer Nutzer im sozialen Netzwerk reagieren.

Schritt 3: URL prüfen

Ersteller von Fake News versuchen in der Regel, die Nachricht so seriös wie möglich aussehen zu lassen. Hierbei ist es gängige Praxis, das Design und den Aufbau von bekannten Zeitungen oder Magazinen zu kopieren. Die URL ist dabei ebenfalls an die des Originals angelehnt.

Um Fake News zu erkennen, sollten Sie daher genau hinsehen: Steht anstelle von handelsblatt.com vielleicht handelblatt.com, anstelle von tagesspiegel.de vielleicht tagespiegel.de?

Mitunter werden auch fiktive Magazine bzw. Zeitungen komplett neu erstellt. Um in diesem Fall Fake News zu erkennen, lohnt sich ein Blick ins Impressum des Seitenbetreibers. Fehlt dieses oder ist der angegebene Verantwortliche im Internet nicht zu finden, ist dies ein weiterer Hinweis auf Fake News.

Schritt 4: Quellen überprüfen

Fake News erkennen Sie schnell daran, dass entweder keine oder unprüfbare Quellen angegeben werden. Schlagen Sie die angegebenen Nachweise kurz nach und prüfen Sie, ob die Zitate und zugeschriebenen Äußerungen korrekt wiedergegeben werden.

Schritt 5: Bilder kontrollieren

Fake News erkennen Sie auch an den verwendeten Bildern.
Fake News erkennen Sie auch an den verwendeten Bildern.

Bilder sagen nicht nur mehr als 1000 Worte, sie prägen sich auch besonders gut im Gedächtnis ein – besser als geschriebene Texte. Aus diesem Grund werden Nachrichten stets mit Bildern versehen. Auch Fake News greifen auf Bildmaterial zurück. Dieses wird dabei jedoch völlig aus dem Kontext gerissen.

Um Fake News zu erkennen sollten Sie daher die sogenannte „Rückwärtsbildersuche“ nutzen. So gehen Sie dabei vor:

  1. Speichern Sie das genutzte Bild ab.
  2. Klicken Sie in der Google-Bildersuche auf das Kamerasymbol in der Suchleiste („Bildersuche“).
  3. Laden Sie das entsprechende Bild hoch.
  4. Drücken Sie auf Enter.

Nun werden Ihnen alle Websites angezeigt, welche dasselbe Bild verwenden. So können Sie den Ursprung eines Bildes ermitteln.

Tipp: Nutzen Sie den Browser Chrome, reicht es, das Bild mit der rechten Maustaste anzuklicken und die Option „Mit Google Lens suchen“ auszuwählen.

Schritt 6: Vergleichen

Erscheint Ihnen der Inhalt einer Meldung unglaubwürdig, empfiehlt es sich als letzter Schritt, den Sachverhalt in anderen Medien zu überprüfen. Berichten renommierte und seriöse Zeitungen dasselbe?

Oftmals stellt sich beim Vergleich heraus, dass nur ein Körnchen der ursprünglichen Meldung in den Fake News zu erkennen ist. Meist werden die Tatsachen verdreht und Zusammenhänge hergestellt, welche kausal nicht gegeben sind.

KI-generierte Fake News erkennen: Gibt es Besonderheiten?

Die rasante Entwicklung von generativer künstlicher Intelligenz (KI) hat die Erkennung von Falschmeldungen komplexer gemacht. Wo herkömmliche Fake News oft durch reißerische Sprache, offensichtliche Rechtschreibfehler oder schlechte Bildbearbeitung zu erkennen waren, sind KI-generierte Inhalte deutlich subtiler. Doch wie kann man KI-Fake-News erkennen?

Sie zeichnen sich oft durch eine grammatikalisch perfekte, aber unpersönliche Sprache aus. Bei Bildern können subtile Anomalien wie unrealistische Lichtverhältnisse, verformte Hände oder Gliedmaßen, verschwommene Hintergründe oder fehlende Schatten Hinweise sein. Auch die Tatsache, dass sich ein Sachverhalt in keiner anderen seriösen Quelle finden lässt, bleibt ein entscheidendes Indiz. Die Überprüfung von Audio- oder Videomaterial auf unnatürliche Mimik, robuste Stimmen ohne Emotionen oder fehlende Lippensynchronisation ist ebenfalls unerlässlich, um sogenannte „Deepfakes“ zu entlarven.

Beispiele dafür, woran Sie ggf. KI-generierte Fake News bzw. Bilder erkennen, liefert folgendes Video:

Fake News entdeckt – und nun?

Haben Sie durch den beschriebenen Check Fake News entdeckt? Diese sollten Sie melden!
Haben Sie durch den beschriebenen Check Fake News entdeckt? Diese sollten Sie melden!

Fake News zu erkennen ist die eine Sache – doch wie geht es nun weiter? Keinesfalls sollten Sie den Post teilen oder durch „Likes“ unterstützen. Mit diesen Handlungen können Sie sich unter Umständen sogar selbst strafbar machen.

Vielmehr empfiehlt es sich, den entsprechenden Beitrag im entsprechenden Netzwerk zu melden. In der Regel wird er anschließend von dem Betreiber der Plattform schnellstens gelöscht.

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Über den Autor

Dr. Philipp Hammerich (Rechtsanwalt)
Dr. Philipp Hammerich

Dr. Philipp Hammerich ist seit 2007 als Rechtsanwalt zugelassen. Er studierte an der Universtät Hamburg und absolvierte sein Referendariat am OLG Hamburg. Er promovierte beim damaligen Richter am BVerfG, Prof. Dr. Hoffmann-Riem. Er befasst sich als Autor für anwalt.org unter anderem mit Zivil-, Straf- und Erbrecht.

Bildnachweise

1 Gedanke zu „Fake News erkennen: 6 Tipps zur Entlarvung der Falschmeldungen

  1. Timo

    Ich finde ihre Aufstellung sehr gut nur leider interessiert es keine ob sie Fakenews aufdecken oder nicht. Ich habe Belege über fehlerhafte Berichterstattung über Brasilien gesteuert, durch Linksextreme Gruppen, trotzdem folgt die gesamte deutsche Medienwelt der Fakenews Berichterstattung. Was kann ich tun

    Antworten

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