FAQ: Grundsicherung und Bürgergeld
Der Begriff Grundsicherung hat mehrere Bedeutungen. Bürgergeld wird nämlich auch als Grundsicherung für Arbeitsuchende bezeichnet. Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung ist allerdings eine eigenständige Sozialleistung, die sich an eine völlig andere Zielgruppe richtet.
Bürgergeld ist für arbeitsfähige Menschen vorgesehen. Es hilft dabei, sorgloser nach Arbeit suchen zu können oder das eigene Einkommen ausreichend aufzustocken. Die Grundsicherung im Alter erhalten Sie erst ab dem Renteneintrittsalter, wenn Vermögen und Einkommen nicht für Ihr Leben ausreichen.
Es wird nicht Grundsicherung zu Bürgergeld, sondern Bürgergeld zu Grundsicherung im Alter. Gehen Sie als Bürgergeld-Empfänger in Rente, können Sie die Grundsicherung im Alter beantragen.
Inhalt
Grundsicherung gleich Bürgergeld: Sind Grundsicherung und Bürgergeld das Gleiche?
Die Frage, ob Grundsicherung und Bürgergeld das gleiche sind, stellen sich viele Menschen. Denn häufig verwenden Redaktionen oder der Gesetzgeber selbst die Begriffe Grundsicherung und Bürgergeld synonym.
Doch hier sollten Sie vorsichtig sein. In einigen Szenarien können Sie tatsächlich den Begriff Bürgergeld statt Grundsicherung verwenden – aber nicht in jedem.
Es gibt außerdem neben dem Bürgergeld die Grundsicherung im Alter. Bei der Grundsicherung im Alter handelt es sich nicht um die lebensnotwendigen Kosten, die das Bürgergeld deckt. Es ist stattdessen eine der Leistungen, die Menschen im Rentenalter beanspruchen können, wenn Sie kein Bürgergeld mehr erhalten.
Darum wird die Grundsicherung auch Bürgergeld genannt: Bürgergeld ist die Sozialhilfe vom Jobcenter, die bei Menschen in der Arbeitslosigkeit für die Grundsicherung sorgen soll, also die lebensnotwendigen Kosten. Ohne Einkommen ist es schwierig, Geld für Lebensmittel, Kleidung oder die Miete aufzubringen. Daher wird der Begriff Bürgergeld auch synonym für Grundsicherung für Arbeitsuchende verwendet.
Was ist der Unterschied zwischen Grundsicherung und Bürgergeld?
Der Unterschied bei Grundsicherung und Bürgergeld liegt besonders bei den Menschen, die entweder Anspruch auf die eine oder die andere Sozialleistung haben.
Das Bürgergeld ersetzt seit einiger Zeit das Arbeitslosengeld II (Hartz IV). Sie erhalten Bürgergeld nur, wenn Sie erwerbsfähig sind oder eine Arbeit haben, Ihr Einkommen aber nicht die lebensnotwendigen Kosten deckt. Diese lebensnotwendigen Kosten werden bei Bürgergeld „Grundsicherung für Arbeitsuchende“ genannt.
Die Grundsicherung im Alter ist hingegen nur für Menschen im Rentenalter verfügbar. Reicht das Vermögen und die Rente nicht aus, können Sie diese Sozialleistung beantragen.
Ersetzt das Bürgergeld die Grundsicherung?: Es gibt zwischen Grundsicherung und Bürgergeld einen Unterschied, wenn Sie die beiden unterschiedlichen Sozialleistungen meinen. Sprechen Sie lediglich über die Sozialleistungen für Arbeitssuchende, ist Grundsicherung und Bürgergeld im Prinzip das gleiche.
Bürgergeld und Grundsicherung: Welche Voraussetzungen gelten immer?
Nur wenn Sie hilfsbedürftig sind, also mit Ihrem Einkommen nicht Ihren Lebensunterhalt decken können, erhalten Sie Bürgergeld. Bei der Grundsicherung im Alter muss diese Grundvoraussetzung ebenfalls gegeben sein.
Neben Ihrem Einkommen wird auch Ihr Vermögen berücksichtigt, um die Hilfsbedürftigkeit zu überprüfen. Zu Ihrem Vermögen gehören beispielsweise die folgenden Posten:
- Bargeld
 - Wertgegenstände wie Schmuck oder Fahrzeuge
 - Eigentumswohnungen und Haus-/Grundeigentum
 - Wertpapiere, Sparguthaben und ähnliches
 
Wer kann Bürgergeld für die Grundsicherung anfordern?
Um Bürgergeld zu erhalten, müssen Sie neben der Hilfsbedürftigkeit noch weitere Voraussetzungen erfüllen. Nur wenn alle Bedingungen bei Ihnen zutreffen, können Sie Ihre Grundsicherung durch Bürgergeld decken lassen.
Eine dieser Voraussetzungen ist das Mindestalter von 15 Jahren und das gesetzliche Renteneintrittsalter als Maximalalter. Dementsprechend können auch Jugendliche in einer Ausbildung unter bestimmten Voraussetzungen Bürgergeld erhalten.
Grundsicherung Bürgergeld: Als arbeitsfähig gelten Sie dann, wenn Sie mindestens 3 Stunden pro Tag arbeiten können. Für Bürgergeld benötigen Sie außerdem einen Wohnort und Lebensmittelpunkt in Deutschland.
Bürgergeld-Rechner: Wie hoch ist Ihr persönlicher Anspruch?
© by brutto-netto-rechner.infoGrundsicherung: Wie wird die Höhe des Regelsatzes festgelegt?
Der Regelsatz ist entscheidend für die ausgezahlte Summe bei einer Renten-Grundsicherung. Auch Bürgergeld ist nicht für jeden gleich hoch. Die Höhe hängt von Ihrem Bedarf ab.
Für eine erwachsene Person sehen die Regelsätze 2024 563 Euro im Monat vor. Bei einer Bedarfsgemeinschaft, also beispielsweise einem zusammenlebenden Ehepaar, liegt der Regelsatz bei 1.012 Euro.
Diese Leistung soll ausreichen, um Dinge wie Lebensmittel, Kleidung, Körperpflege, Hausrat, persönliche Bedürfnisse und Strom zu zahlen. Kosten für Heizung und Unterkunft übernimmt ebenfalls das Jobcenter, diese sind aber nicht im Regelsatz mit einberechnet.
Ist das Bürgergeld höher als die Grundsicherung im Alter? Diese Frage stellen sich viele Antragsteller. Der Regelsatz ist bei beiden Sozialleistungen derselbe. Das Jobcenter zahlt aber darüber hinaus auch Mehrbedarfe, die sich sowohl bei den Sozialleistungen als auch bei jedem einzelnen Menschen unterscheiden. Ob Bürgergeld höher als die Grundsicherung ist, kommt daher auf den Einzelfall an.
Bürgergeld und Grundsicherung im Alter sind Themen für sich
Bei hilfsbedürftigen Arbeitssuchenden werden also die Lebensunterhaltskosten durch das Bürgergeld aufgefangen. Grundsicherung im Alter ist prinzipiell die gleiche Sozialleistung, allerdings für Menschen im Rentenalter.
Die Höhe ist von Empfänger zu Empfänger unterschiedlich. Sie ist besonders durch den Mehrbedarf bedingt, die sich bei den beiden Sozialleistungen kaum unterscheiden.
Das Besondere an den Mehrbedarfen ist, dass Sie die Zahlungen für diese gesondert beantragen müssen. Wir zählen Ihnen einige Kosten auf, für die Sie einen Mehrbedarf beantragen können:
- Bei einer schweren Behinderung
 - Wenn Sie aus medizinischen Gründen spezielle Nahrung benötigen
 - Für die Erstausstattung des Kindes nach einer Schwangerschaft
 - Unterkunft und Heizung
 
Häufig stellt sich Menschen die Frage: Gibt es Bürgergeld auch für Rentner mit einer Grundsicherung? Kann man also Bürgergeld statt der Grundsicherung im Alter bekommen? Die Antwort dieser Frage lautet eindeutig: Nein.
Als Rentner erhalten Sie eventuell eine Grundsicherung im Alter, aber kein Bürgergeld. Rentner zählen nicht als arbeitsfähig, was diese vom Bezug von Bürgergeld ausschließt. Ebenso können Sie keine Grundsicherung im Alter erhalten, solange Sie nicht das Renteneintrittsalter erreicht haben.
Bürgergeld oder Grundsicherung bei Erwerbsminderung: Darauf sollten Sie achten
Es gibt die Grundsicherung sowohl im Alter als auch bei Erwerbsminderung. Eine Erwerbsminderung betrifft Sie dann, wenn Sie das Rentenalter noch nicht erreicht haben und Sie nicht in mehr in der Lage sind, eine berufliche Tätigkeit auszuüben.
Bei voller Erwerbsminderung erhalten Sie kein Bürgergeld, sondern eine Grundsicherung für Erwerbsgeminderte. Eine Behinderung kann beispielsweise der Grund für eine Erwerbsminderungsrente sein.
Der Leistungsumfang des Jobcenters ist auch bei einer durch Behinderung bedingten Grundsicherung und Bürgergeld der gleiche.

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