Offline Marketing: Eine Chance für Rechtsanwälte?

Von Jennifer A.

Letzte Aktualisierung am: 24. Februar 2024

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

FAQ: Offline-Marketing

Was gehört zum Offline-Marketing?

Grundsätzlich lassen sich alle Maßnahmen des Rechtsanwaltsmarketing, die nicht online zum Einsatz kommen, diesem Begriff zuordnen. Hierbei kann es sich zum Beispiel um Werbemittel, Publikationen oder auch Verträge handeln.

Welche Vor- und Nachteile hat das Offline-Marketing?

Die wichtigste Argumenten, die für und gegen das Offline-Marketing sprechen, haben wir hier zusammengefasst.

Ist das Offline-Marketing heute noch von Bedeutung?

Viele Formen des Offline-Marketings sind mit verhältnismäßig hohen Kosten verbunden. Dies gilt unter anderem für die Printwerbung. Daher lohnen sich entsprechende Ausgaben meist nur, wenn Sie dadurch ihre konkrete Zielgruppe erreichen.

Was ist Offline Marketing?

Offline Marketing: Wer strategisch vorgeht, spart Geld.
Offline Marketing: Wer strategisch vorgeht, spart Geld.

Für Offline Marketing kann die Definition ziemlich simple ausfallen. Im Grund ist damit jede Werbemaßnahme gemeint, welche nicht online, also im digitalen Raum stattfindet. Generell handelt es sich hierbei um die klassische Werbung vor dem Zeitalter der virtuellen Vernetzung.

Mit der gesteigerten Bedeutung des Internets und der Veränderung der Art und Weise, wie wir kommunizieren, wandelten sich auch die Werbemethoden. Online Marketing ist in aller Munde, denn es bietet viele Möglichkeiten für Werbung und ist dabei vergleichsweise günstig. Warum das Offline Marketing dennoch nicht vernachlässigt werden sollte, klären wir im nachfolgenden Ratgeber.

Spezielle Ratgeber zum Offline-Marketing

Totgesagte leben länger: Offline Advertising bleibt wichtig

Anzeigen in den Printmedien sind teuer und lohnen sich nicht immer. Seitdem das Werben im Internet zum Mainstream wurde und viele Unternehmen auf den Online-Zug aufgesprungen sind, ist der klassische Anzeigenmarkt enorm unter Druck geraten.

Ursächlich sind aber auch die sich verändernden Konsumgewohnheiten der Kunden, welche mittlerweile lieber die Artikel von Online-Redaktionen oder Bloggern lesen, als in einer überdimensional großen Zeitung zu blättern.

Offline Marketing: Anzeigen funktionieren immer seltener.
Offline Marketing: Anzeigen funktionieren immer seltener.

Und tatsächlich sollten sich Rechtsanwälte genau überlegen, ob sie ihr meist knappes Marketing-Budget mit einer Anzeige in der Zeitung verbrennen wollen. Nur mit passender Strategie kann eine solche Kampagne erfolgversprechend sein. Immerhin ist die Werbung in den Printmedien sehr teuer und häufig nur einer begrenzten Leserschaft zugänglich.

Sinnvoll ist das Offline Marketing aber in einer Zeitschrift, welche eine Leserschaft hat, die genau Ihrer Zielgruppe entspricht. Wenn zudem die angebotene Dienstleistung für die Leser relevant ist, kann dadurch der Streuverlust gering gehalten werden. Dafür sollten Sie sich zuvor genau über das Medium und seine Nutzer informieren. Mit einer kreativen Kampagne können diese durchaus abgeholt und zu Mandanten gemacht werden.

Vor- und Nachteile von Offline Marketing

Offline Marketing bietet weiterhin ein hohes Potential. In Kombination mit den Maßnahmen im Internet entsteht ein guter Marketing-Mix, welcher imagefördernd und umsatzsteigernd sein kann. Kanzleimarketing ist häufig auf eine bestimmte geografische Region begrenzt. Die Personen, welche potentielle Kunden sind, können oftmals in ihrem Alltag als Mandanten gewonnen werden. Dafür ist es wichtig, in dem Moment präsent zu sein, in dem sie einen rechtlichen Beistand brauchen.

Aber nicht nur für die Mandantenakquise ist Offline Marketing ein geeignetes Mittel. Bestandskunden können durch das offline stattfindende Rechtsanwaltsmarketing oftmals an eine Kanzlei gebunden werden, wenn Sie sich gezielt immer mal wieder in Erinnerung rufen. Der Mandant wird beim nächsten Problem auf Sie zukommen.

Die wichtigsten Nachteile vom Offline Marketing:

  • hohe Kosten
  • weniger effizient durch Streuverluste
  • Werbeerfolg ist nur schwer messbar

Welche Formen von Offline Marketing eignen sich für Kanzleien?

Es ist ein Abwägen zwischen Vor- und Nachteilen beim Offline Marketing.
Es ist ein Abwägen zwischen Vor- und Nachteilen beim Offline Marketing.

Grundsätzlich ist nahezu jede Werbeform auch für eine Kanzlei möglich, vorausgesetzt sie lässt sich mit der eigenen Dienstleistung und der Zielgruppe, also den potentiellen Kunden, vereinen. Rechtsanwaltsmarketing muss nicht klassisch grau oder emotionslos sein, auch wenn natürlich der besonderen Stellung der Berufsgruppe gemäß § 43b BRAO Rechnung getragen werden muss.

Dennoch dürfen Sie sich erlauben, auch einmal unkonventionell zu denken. Das Sponsoring eines Motorradclubs könnte sinnvoll sein, wenn Sie beispielsweise ein Fachanwalt für Verkehrsrecht sind.

Wenn sich auf Nachbarschaftsrecht spezialisiert haben, könnten Sie eine Wahl des schönsten Vorgartens initiieren. Aber auch eine Postkarte zu Weihnachten an Ihre Mandanten ist ein probates Mittel des Offline Marketings. Wichtig ist nur, dass Sie sichtbar sind, gut in Erinnerung bleiben oder über Sie positiv gesprochen wird. Sie müssen nur geeignete Offline Marketing Channels finden. Auch hierbei zählt die Devise: Versuch macht klug!

Weitere Werbemittel des Offline Marketings:

  • Anzeigen in Printmedien
  • Briefe
  • Aufkleber
  • Schriftzüge an der Kanzlei
  • Plakate
  • Briefbögen
  • Visitenkarten
  • Flyer und Gutscheine
  • Veranstaltungen und Messen
  • Sponsoring
  • Giveaways wie bedruckte Kugelschreiber, USB-Sticks oder ähnliche Produkte

Offline Affiliate Marketing

Eine eher neue Form von Offline Marketing ist es, den Affiliate-Aspekt aus dem Internet auf die reale Welt zu übertragen. Hierbei geht es Unternehmen darum, Dritte als Vertriebspartner (Affiliates) zu gewinnen. Dafür erhalten diese eine Provision. Im Online Marketing ist dies eine gängige Praxis, offline wird das Prinzip bisher aber nur selten angewandt. Im Rahmen vom Rechtsanwaltsmarketing könnten Sie allerdings über Gutscheine mit eindeutiger Signatur eine Art Vertriebspartnernetz aufbauen. Als Verkehrsanwalt wäre es beispielsweise denkbar, Fahrschulen, Tankstellen, Werkstätten oder andere Unternehmen mit Gutscheinen auszurüsten.

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Über den Autor

Autor
Jennifer A.

Jennifer studierte Rechtswissenschaften an der Universität Bayreuth. Seit 2018 ist sie fester Bestandteil des Redaktionsteams von anwalt.org. Sie nutzt ihr breites Wissen über das deutsche Rechtssystem seither für die Erstellung gut verständlicher Texte in Bereichen wie dem Asylrecht, Steuerrecht und Verbraucherrecht.

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